Kinderkommunikation: So gelingt eine wertschätzende Sprache mit Kindern
Die Art und Weise, wie wir mit Kindern sprechen, hat großen Einfluss auf ihr Selbstbewusstsein und die Art und Weise, wie sie einmal ihren persönlichen, gesundheitlichen und beruflichen Herausforderungen begegnen und diese meistern werden.
Eine gelungene Kinderkommunikation fördert nicht nur eine starke Eltern-Kind-Bindung, sondern hilft Kindern auch dabei, ihre Gedanken und Gefühle besser zu verstehen und mitzuteilen.
Durch inspirierende und verbindliche Kinderkommunikation zeigen sich Kinder kooperativer und akzeptieren sie leichter unsere Grenzen.
Eine respektvolle Kinderkommunikation stärkt das Vertrauen zwischen Kindern und Erwachsenen und schafft eine Atmosphäre, in der sie sich sicher und verstanden fühlen.
Wer achtsam mit der Kinderkommunikation umgeht, unterstützt nicht nur die emotionale und soziale Entwicklung des Kindes, sondern gibt ihm eine größere Chance auf eine glückliche und erfolgreiche Zukunft. Denn die Fähigkeit, empathisch und lösungsorientiert kommunizieren zu können, wird im Zeitalter der KI, Nanotechnologie und Robotik ein wesentlicher Garant für eine sicheren Arbeitsplatz sein.
Warum ist Kinderkommunikation so wichtig?
Kinder lernen durch Sprache die Welt zu begreifen. Deshalb ist es entscheidend, mit ihnen respektvoll, geduldig und empathisch zu kommunizieren.
Durch bewusste Kinderkommunikation
- entwickeln sie ein gesundes Selbstbewusstsein und soziale Kompetenzen.
- gewinnen sie Vertrauen in sich selbst und andere
- lernen sie Konflikte besser zu lösen
- entwickeln sie Empathie und Mitgefühl
- entdecken sie leichter ihre Potenziale
Grundlagen einer gelungenen Kinderkommunikation
Damit Kinder sich verstanden fühlen und lernen, ihre Gefühle angemessen auszudrücken, sollten Erwachsene einige grundlegende Prinzipien in der Kommunikation mit ihnen beachten.
Aktives Zuhören: Wenn Kinder erzählen, was sie bewegt, ist es wichtig, ihnen volle Aufmerksamkeit zu schenken. Blickkontakt, ein zustimmendes Nicken und gezielte Nachfragen zeigen, dass ihr Anliegen ernst genommen wird. Statt „Du siehst doch, dass ich gerade telefoniere.“ besser „Es interessiert mich, was du mir sagen willst. Ich telefoniere kurz zu Ende, dann höre ich dir zu!“
Klare und einfache Sprache verwenden: Je nach Alter brauchen Kinder verständliche und altersgerechte Formulierungen. Statt: „Kannst du denn nicht endlich mal dein Zimmer aufräumen?“ besser „Kevin, räum (bitte) jetzt dein Zimmer auf!“
Positive Formulierungen wählen: Statt „Ziehe deine Socken an, sonst wirst du krank!“ ist es hilfreicher zu sagen: „Ziehe deine Socken an, dann bleibst du fit. Du willst am Wochenende bei deinem Freund schlafen. Dann wird das sicher klappen.“ Durch eine positive Ausdrucksweise wird der Fokus auf das gewünschte Verhalten und den Nutzen gelenkt.
Gefühle benennen und spiegeln: Kinder profitieren davon, wenn Erwachsene ihre Emotionen in Worte fassen.
Sätze wie „Ich bin gerade sehr genervt. Bitte lasse mir einen Moment Ruhe, dann sprechen wir wieder.“, statt „Du nervst mich!“ helfen ihnen, Gefühle anderer besser zu verstehen, ernst zu nehmen und eigene Gefühle auszudrücken.
Häufige Kommunikationsfehler vermeiden
1. Wir prophezeien häufig, was passieren kann, anstatt dem Kind zu sagen, worauf es achten soll: „Pass auf, dass du nicht herunterfällst!“ anstatt „Halte dich gut fest!“ Anschließend kommentieren wir die Reaktion (fallen) mit „Siehts du, ich habe es dir ja gleich gesagt!“
2. Wir schaffen keinen Bezug, sondern nörgeln: „Trödel doch nicht so herum!“ statt „Mir ist wichtig, rechtzeitig zur Arbeit zu kommen, deshalb beeile dich bitte!“
3. Wir drohen Bestrafungen an, anstatt verbindlich zu kommunizieren. „Wenn du weiterhin so viel Fernsehen schaust/am Computer spielst, ist der die nächste Zeit weg.“ statt „Wir haben vereinbart, dass du eine Sendung anschauen kannst/eine Stunde den Computer nutzen kannst, halte ich bitte an die vereinbarte Zeit, dann hast du die Gewissheit, dass du morgen ebenfalls wieder deine Sendung sehen/deinen Computer nutzen darfst.“ Verbindlichkeit schafft Verbindung.
Fazit: Kinderkommunikation ist der Schlüssel zu einer starken Bindung
Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen zuhören, ihre Gefühle ernst nehmen und respektvoll mit ihnen sprechen.
Eine wertschätzende Kinderkommunikation stärkt neben Ihrem Selbstvertrauen auch die Fähigkeit, gesunde stabile Beziehungen aufzubauen. Das größte Bedürfnis von uns Menschen ist Zugehörigkeit.
Durch achtsame Kinderkommunikation lernen Kinder, ihre Emotionen besser zu verstehen und mitzuteilen.
Wenn Erwachsene bewusst auf ihre Kinderkommunikation achten, schaffen sie eine Umgebung, in der sich Kinder sicher und geborgen fühlen. In diesem Umfeld können Kinder leichter ihre Potenziale erkennen und entfalten.
Mit bereits kleinen Veränderungen in der Wortwahl kann die Kinderkommunikation nachhaltig verbessert werden und Kindern ein stabiles Fundament für ihre soziale Entwicklung bieten.
Weitere Formulierungsempfehlungen zu klassischen Konfliktsituationen mit Kindern finden Sie im Sensibility-Training „Kinder inspirieren, statt kritisieren“
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